Chronik
Unsere Vorgänger dachten schon von Beginn an die Generationen nach ihnen und übersetzten deshalb ihre damaligen Aufzeichnungen von verschiedenen Versammlungen aus der damals üblichen Kurrentschrift in die heute zeitgemäße Lateinschrift. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir auch heute noch wissen, wie unser Vereinsleben begonnen hat und möchten Euch daran teilhaben lassen.
Am 10. Oktober 1922 beschloss eine junge Gemeinschaft, einen Gebirgstrachtenerhaltungsverein zu gründen. Bei der Gründungsversammlung wurden zwei Namen für den künftigen Verein aufgestellt: „D’Burgstoana“ sowie „D’Fritztaler“. Die Mehrheit stimmte jedoch für den Namen „D’Burgstoana“, welcher bis heute unser Vereinsname ist. Der neu gegründete Verein benötigte ebenso einen Vereinsspruch. Sie einigten sich auf „Lustig samma!“. Dieser Leitspruch wurde jedoch im Laufe der Jahre mehrmals gewechselt und lautet nun: „Treu dem guten, alten Brauch“.
Der Verein begann mit einer kleinen Anzahl an Teilnehmern. Dabei war in den Statuten festgelegt, dass Mitglieder unter 18 Jahren nur unterstützende Mitglieder sein durften. Ebenso durften die sogenannten „Bubiköpfe“ nicht als aktives Mitglied eingesetzt werden. Unter „Bubikopf“ verstand man früher Frauen und Mädchen, die sich die Haare kurz schneiden ließen – dies galt für einen Trachtenverein als unüblich und deshalb durften diese Frauen nicht offiziell mittanzen.
Weiters konnten wir aus den Unterlagen herauslesen, dass unser Trachtenverein D’Burgstoana nicht nur mit dem „Plattln“ und „Tanzn“ beschäftigt war, sondern dass sie auch unzählige Theateraufführungen einstudierten und vorführten. Außerdem gab es eine Sängergruppe in unserem Verein, die den einen oder anderen Auftritt hatte und einige männliche Mitglieder kauften sich Armbrustgewehre und veranstalteten mit anderen Vereinen einen Wettkampf, das sogenannte „Stachelschießen“. Es ist uns bekannt, dass der Ebner Trachtenverein schon in jungen Jahren sehr viele Auftritte und Veranstaltungen miterleben durfte.
Als jedoch der Krieg in den 50-iger Jahren ausbrach, brach leider auch der Trachtenverein auseinander und wurde stillgelegt. Aus dem Protokoll geht hervor, dass bereits am 10. April 1946 wieder die erste Besprechung zur Gründung bzw. Wiedererhebung des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins D’Burgstoana stattgefunden hatte. Damit sich auch genügend Mitglieder wieder einfinden, schickten die wieder zusammengefundenen Vereinsmitglieder einen Aufruf zur Mitgliedschaft aus:In dieser Zeit gab es fast jeden Monat eine Vereinsversammlung im Vereinslokal „Resti“, da in den Wiederaufbau des Vereins sehr viel Zeit investiert werden musste. Es wurden viele grundlegende Regeln festgelegt, welche zum Teil auch noch bis in die heutige Vereinszeit übernommen worden sind. Dazu zählt zum Beispiel der Mitgliedsbeitrag. Dieser wurde von allen aktiven sowie auch von allen unterstützenden Mitgliedern jährlich eingezahlt. Dabei handelte es sich damals um einen Betrag von 2 Schilling, welcher in der Sparkasse Altenmarkt eingelagert wurde.
Obwohl sich der wieder neuzusammengefundene Verein stets bemühte, die Trachtengruppe traditionell und mit Begeisterung weiterzuführen, wurde bei der Jahreshauptversammlung am 15. April 1950 erneut beschlossen, den Verein aufzulösen.
Wir sind sehr froh, dass sich jedoch 16 Jahre später wieder einige Personen zusammenschlossen, um D’Burgstoana wieder aufleben zu lassen. Martin Winkler (Sternlehen) und Anton Mooslechner (Leitn) setzten sich stark für den Verein ein und konnten nach kurzer Zeit einen Mitgliederstand von 12 aktiven und 16 unterstützenden Mitgliedern vorweisen. Von nun an wuchs der Verein stetig und durch genügend Werbung rund um den Verein, konnten unter anderem Auslandsreisen nach Deutschland, Belgien und den Niederlanden gemacht werden. Schon kurze Zeit später wurden „Dirndln“ im Verein aufgenommen und am Pfingstmontag 1967 hatten sie ihren ersten gemeinsamen Auftritt.
Unsere Obmänner seit 1922
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1922-1925 |
1925-1929 |
1929-1930 Sepp Kirchner |
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1930-1933 Hans Kaswurm |
1933-1934 Rupert Mooslechner |
1934-1966 Nikolaus Lienbacher |
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1966-1970 Anton Hölzl |
1970-1980 Martin Winkler |
1980-1982 Herbert Voppichler |
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1982-1986 |
1986-1992 Herbert Klieber |
1992-2003 Gerhard Reischl |
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2003-2012 Cyriak Brüggler |
2012-2016 Andreas Friedler |
Seit 2016 Sebastian Gsenger |
Ebenfalls sehr wichtig für unseren Verein war das Jahr 1982. Anlässlich des 60-jährigen Bestandsjubiläums fand am 20. Juni die Fahnenweihe statt. Nach der Feldmesse am Sportplatz wurde die neue Fahne des Trachtenvereins von Pfarrer Simon Mödlhammer gesegnet. Das Amt der Fahnenmutter obliegt Frau Elisabeth Kirchner. Die Fahnenpatinnen sind Frau Barbara Rettensteiner und Frau Anna Schneider.
In den Jahren von 1980 bis 2000 waren die Mitglieder des Trachtenvereins sehr bemüht und aktiv. 1986 hatten wir die Ehre, das erste Mal bei der Festspieleröffnung in Salzburg rund um den Residenzbrunnen den Fackeltanz zu tanzen. Weiters erhielten wir zwei Jahre später ein eigenes Vereinslokal, welches sich auch heute noch in der Gemeinde befindet.
Ca. im Jahre 1990 gründete der damalige Obmann Gerhard Reischl erneut eine Jugendgruppe und setzte sich sehr dafür ein, dass Brauchtum und Tradition von der jungen Generation weitergeführt wird. Von 1999 bis 2012 tanzte und plattelte die Kinder- und Jugendgruppe unter der Leitung von Anneliese Brüggler.
Wir bedanken uns recht herzlich für den Einsatz und die unerlässliche Geduld, die Anneliese all die Jahre in die Jugendgruppe investiert hat.
Im Jahr 2013 übergab Anneliese ihr Amt an Thomas Farmer und Eva Gwechenberger.
Wir wünschen den beiden ebenso viel Erfolg und Freude an dieser wichtigen Aufgabe!
Im Jahr 1991 fand zum ersten Mal ein eigens organisiertes Fest des Trachtenvereins D’Burgstoana statt, welches zu Beginn als „Almtanz“ beim Stauchbauer abgehalten wurde. Danach veranstalteten wir unseren „Almtanz“ einige Jahre beim Ranstlbauer. Seit 2005 findet unser alljährlicher „Trachtlerhoagascht“ beim Tauernstraßenmuseum statt.
Wir hoffen, dass wir Euch die Vereinsgeschichte von der Gründung im Jahr 1922
bis heute ein wenig näher bringen konnten.